Klimaschutzprojekt - Wildobstbiotop
Schaffung einer Natur-Ausgleichsfläche: Renaturierung eines Steillagenweinbergs
Im ersten Quartal 2023 konnte ein weiteres Klimaschutzprojekt der Sektion in Angriff genommen werden. Eine über Jahrzente intensiv bewirtschaftete Weinbaufläche in Steillage wird renaturiert. Die 0,25 Hektar große Fläche befindet sich in Vaihingen an der Enz im Ortsteil Ensingen. Sie liegt in einer Natura 2000 Zone - einem Landschafts- und Vogelschutzgebiet im Naturpark Stromberg-Heuchelberg in einer sehr klimabegünstigten Lage.
Die Weinbauanlagen werden zurückgebaut und die ursprüngliche Kulturfläche wieder hergestellt.
In diesem Rahmen werden um die 50 seltener Wildobstbäume wie z. B. Speierling und Vogelbeere gepflanzt. Dadurch entsteht eine sehr lichtdurchflutete Fläche, die Lebensräume für eine besonders hohe Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten bieten soll. Darüber hinaus soll eine, im Wechsel von zwei Jahren, durchgeführte Pflege der Fläche einen wertvollen Magerrasen entstehen lassen.
Das Gelände bietet gute Standortvoraussetzungen für eine Begegnungsstätte der Sektion.
Mit einem Infopunkt sollen möglichst viele Menschen für die Schönheit der heimischen Landschaft mit Ihrer Tier- und Pflanzenwelt und damit auch den Umwelt- und Klimaschutz begeistert werden. Im Rahmen des Sektionsprogramms sollen hier in Zukunft auch naturschutzkundliche Ausbildungen, Führungen und Infoveranstaltungen stattfinden.
Wo sich das Wildobstbiotop befindet, ist am Ende dieser Seite zu sehen.
Der ursprüngliche Zustand des Weinbergs
Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Vorsitzenden und Projektleiter Roland Fischer wurden gemeinsam die letzten Rückbauarbeiten begonnen. Bei der Steilheit des Hanges ein ganz schöner Knochenjob.
Der alte Weinberg wird abgebaut
Zuerst wurden die Reben zurückgeschnitten. Danach konnten die Drähte entfernt und aufgerollt werden. Die Stickel mussten rausgewackelt werden.
Die oberen Rebstöcke konnten bequem mit der Seilwinde des Schleppers herausgezogen werden. Doch bei den meisten war noch Handarbeit oder besser Muskelkraft gefragt.
Die gesamte Fläche musste abgerecht und alles überschüssige Material herausgetragen werden, damit ein Magerrasen entstehen kann. Teilweise wurde das Schnittgut auf Planen geladen und nach unten aus der Fläche gezogen und teilweise wurde es auf einen improvisierten Schlitten gepackt, der dann mithilfe des Traktors nach oben aus dem Weinberg gezogen wurde.
Dazwischen wurde jede Menge Plastik und sonstiger Müll, der durch die Bewirtschaftung des Weinbergs entstand, zusammengelesen: Drahtstücke, Feromonfallen, Plastikbügel zum Rebzweige befestigen.
Das Wildobstbiotop entsteht
Die alten Rebstöcke werden zu Lebensräumen für Tierarten wie Eidechsen und Schlangen. Sie wurden zu einer langen Reihe in der Mitte zusammen gelegt.
Die Pflanzlöcher für die Wildbäume wurden mit einem Erdbohrer angelegt.
Auf der Fläche werden seltene Wildobstarten wie z. B. Vogelbeere und Speierling gepflanzt. Um diese vor Verbiss zu schützen, wurden kompostierbare Wachstumshüllen angebracht.
Gemeinsame Mittagspause
Das Mittagessen schmeckt gemeinsam um so besser. Und das bei dieser herrlichen Aussicht...
Der Auftakt unseres Wildobstbiotops war ein voller Erfolg und hat Sektionsmitglieder im Alter von 4 bis 66 Jahren zusammen gebracht - alle mit einem gemeinsamen Ziel - anpacken für den Umwelt- und Klimaschutz!
Auch in den nächsten Wochen und Monaten werden Maßnahmen im Wildobstbiotop stattfinden - wir informieren hier darüber - also "stay tuned".
Wenn Du auch Lust hast aktiv mitanzupacken, melde Dich gerne unter info@alpenverein-ludwigsburg.de
Eine große Hilfe, die nur am Rand dabeistand: der Traktor und seine Seilwinde!